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"Menschenkinder"

Holzskulpturen-Projekt Anne Thoss. „Menschenkinder”.

Anne Thoss, eine Künstlerin aus Kleve, realisierte anhand ihrer durch die Vergangenheit hervorgerufenen Emotionen das Kunstprojekt „Siehst du“. Dieses Projekt visualisiert eine Truhe voller „grauer“ Erinnerungen. Man kann diese Truhe öffnen und die Erinnerungen in sich aufnehmen. Diese Truhe kann man jedoch auch wieder schließen, um sich selbst von all den negativen Bildern abzuschirmen Ist man dazu nicht imstande, können diese einen vernichten. Vergessen darf man aber niemals. Dieses Projekt bildete die Grundlage für die Skulpturengruppe „Menschenkinder“. Für Anne ist es von großer Bedeutung, dass sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart in Wort und Bild eingefangen werden.

Diese Skulpturen stehen für alle verfolgten, vertriebenen, evakuierten und schutzlosen Menschen. Aus der Vergangenheit, in der Gegenwart und der Zukunft. Ganz gleich welcher Nationalität, Religion oder Hautfarbe. Stellvertretend stehen sie für eine leidende Zivilbevölkerung, die hilflos Willkür und Gewalt ausgeliefert ist.

Sie alle mussten und müssen das, was ihnen lieb und teuer und vertraut war und ist, zumeist ohne Hab und Gut zurücklassen.

In ihrer Anonymität, Einheitlichkeit in Farbe und Form, sollen sie deutlich machen, dass es jeden treffen kann und dies immer wieder geschieht.

Sie sollen eine Betroffenheit erzeugen, die zum Nachdenken anregt.

Anne Thoss fertigte Miniaturskulpturen aus Keramik an. Danach erstellte Jörg Florenz die großen Ausführungen in Eiche.

Die Konstellation visualisiert die Vertreibung aus der eigenen Lebensumgebung durch die Gewalt des Krieges. Der Grundgedanke ist hier die Evakuierung aus dieser Region, sowohl auf deutscher als auch auf niederländischer Seite, gegen Ende 1944.

Allerdings brauchen wir nicht so weit in die Vergangenheit zurückzugehen, um diese Bilder in der Realität wieder wahrnehmen zu können. Noch immer sehen wir fast täglich diese Gruppen von Menschen auf unseren Nachrichtenbildern vorbeiziehen.

Wo unsere Eltern um Mitgefühl für das Leid, das ihnen widerfahren ist, gebeten haben, liegt diese Bitte auch in den Augen der Menschen, die Sie auf all den aktuellen Bildern vorbeiziehen sehen.

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