Annexion
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhoben die Niederlande Anspruch auf einen Großteil des deutschen Hoheitsgebietes als Kriegsreparation bzw. Kriegsentschädigungen. Allerdings bedurfte es dazu der Zustimmung der Alliierten. Der unterbreitete Plan fand jedoch nicht die erforderliche Zustimmung. Laut der ursprünglichen Planungen wurde ein Großteil von Niedersachsen und NRW (Nordrhein-Westfalen) eingefordert. Inbegriffen waren unter anderem die Städte Oldenburg, Osnabrück, Münster, Kleve, Krefeld, Neuss, Köln, Mönchengladbach und Aachen.
Letztendlich lief es auf die Zuteilung eines sehr kleinen Teils dessen, worauf Anspruch erhoben wurde, hinaus. Zum 23. April 1949 wurden den Niederlanden Elten, Selfkant und einige kleine Gebiete, einschließlich eines Teils von Wyler, zugeteilt. Insgesamt 69 Quadratkilometer.
Für die zahlreichen Einwohner dieser Gebiete bedeutete das, zwischen zwei Ländern zu schweben. Die Schulen blieben weiterhin deutschsprachig und die Lehrkräfte wurden von dem deutschen NRW bezahlt. Alle sonstigen Einflüsse, auch von der Kirche, gingen von deutscher Seite aus, und die Einwohner wollten wieder zu Deutschland gehören. Bis auf höchster Ebene wurde quer durch alle Bevölkerungsschichten dafür gekämpft, die Rückführung in ihre Heimat Deutschland zu erreichen. Eine Kommunaldelegation aus Wyler setzte sich sogar bis zur Regierungsebene in Berlin durch.
Die hoffnungsvollen Worte, die auf dem Wylerberg/Teufelsberg stehen, „Auf dass Freundschaft heilt, was durch Grenzen geteilt“ („Laat vriendschap helen wat grenzen delen“), haben sich nicht gänzlich bewahrheitet.
Als am 1. August 1963 die meisten der annektierten Gebiete an Deutschland zurückgeführt wurden, blieben in unserer Region der Wylerberg/Teufelsberg und ein an den Querdamm angrenzendes Gebiet Teil der Niederlande.