Sperrgebiet
Das Gebiet um Kleve herum wurde zu einer britischen Militärzone. Die britischen Truppen wollten sich während der Vorbereitungen für die Rheinüberquerung nicht ausspionieren lassen. Daher wurde ein Streifen von etwa 5 km Breite bis zur Straße von Kleve in Richtung Kalkar zum Sperrgebiet erklärt. Die Einwohner aus diesem Gebiet, die nach Kriegsende in die Trümmer ihrer Wohnorte zurückgekehrt waren, wurden damit erneut für Monate vertrieben. Sechs Wochen nach der Rheinüberquerung durften die Einwohner in ihre Häuser zurückkehren. Als sie nach Hause kamen, war ein Großteil ihres Hausrats vernichtet oder verschwunden.
Ab dem 1. Mai 1945 jedoch erklärten die britischen Besatzungstruppen erneut ein Sperrgebiet, bestehend aus einem 5 km breiten Streifen auf deutscher Seite der Grenze, von Zyfflich bis Kleve, und es wurden die dort ansässigen Menschen wieder aus ihrer Heimat vertrieben. Nun befürchtete man, dass es zu einem Kampf zwischen den niederländischen und deutschen Grenzbewohnern kommen könnte. Zum zweiten Mal wurden die Einwohner somit wieder für Monate vertrieben. Auch Felder und Wiesen durften von den Landwirten nicht bewirtschaftet werden. Man durfte das Gebiet lediglich mit einem speziellen Grenzausweis betreten.
Der Flüchtlingsstrom, der damit einsetzte, wurde zum größten Teil in dem bereits überfüllten Bedburg-Hou untergebracht. Im März 1945 waren hier etwa 28.000 Menschen, Evakuierte und ehemalige Zwangsarbeiter, zusammengeführt. Die Menschen wagten es nicht, das Lager zu verlassen. Jegliche kleine Gefälligkeit musste vom Militärregime gebilligt werden.
Zu jener Zeit waren 34 Bäcker tätig und 20 Metzger schlachteten täglich 20 Stück Vieh von den 3000, die um das Lager herum grasten. Schweine gab es schon nach wenigen Tagen nicht mehr. Die kärgliche Nahrung für 28.000 Menschen bestand vorwiegend aus Suppe, die mit Kartoffelschalen eingedickt war, und einer Scheibe Brot mit Fett.